Kirche und Landwirtschaft im Dialog
Landwirt Heinz Widdel hat den Kirchenvorstand Idensen-Mesmerode zu einem Informationsabend auf seinen Hof in Mesmerode eingeladen.
Mit seiner Tochter Katrin Carl, die die Milchwirtschaft mit 140 Kühen auf dem Hof leitet und deren Mann Christian führte er den Vorstand über den Hof und sie erklärten gemeinsam die Rahmenbedingen, die für die heutige Landwirtschaft gelten. Zuerst wurde der vollautomatische Melkstand vorgeführt und dann die Stallungen, in denen die Tiere gehalten wurden. Interessant auch der Außenstall, der sehr luftig ist und damit den Vorlieben der Tiere angepasst ist. Wärme gefällt ihnen nicht.
Sehr interessant auch die Information zu dem Futter, das die Kühe bekommen. So ist das zweite Standbein des Hofes, auf dem vier Generationen leben, die Feldwirtschaft. Die Grassilage und das Silomais, das die Tiere bekommen, sind aus eigenem Anbau. Rapsschrot und Kraftfutter wird zu gekauft. Angemischt wird selber in einem Futtermischwagen.
Mit der Gülle, die bei der Rinderzucht anfällt, wird in einer Biogasanlage Gas erzeugt. Der Gärrest, der übrig bleiben, ist ein hervorragender Dünger für die eigenen Felder, sodass dort weniger mineralisch gedüngt werden muss. Damit ist der Stoffkreislauf geschlossen. Das optimale Düngen der Felder übernimmt zwischenzeitlich der Computer. Mit einem Ackerschlepper, der satellitengesteuert auf dem Feld seinen Weg findet, wird je nach Bedarf der Fläche automatisch die richtige Menge an Mineralmenge dosiert. Hier ist autonomes Fahren zwischenzeitlich schon Realität.
Ein weiteres Standbein ist ein Feld, auf dem Blumen angebaut werden, die dann dort gekauft und selbst geschnitten werden können.
Nach der Führung wärmte sich der Vorstand mit Kakao auf und bekam weitere Informationen zu moderner Landwirtschaft. Besonders beindruckend war der Hinweis, dass bei unterschiedlichen konventionellen Milchsorten höhere Preise nicht beim Landwirt ankommen, sondern mit sehr niedrigen Absatzpreisen kalkuliert werden muss.
Auch beim Thema Umweltschutz ist Widdel engagiert. So fördert die Region Hannover das Einsäen von Blühstreifen. Dieses setzt er auf Streifen seiner Felder am Ufer der Westaue um. Damit werden Tier- und Gewässerschutz kombiniert. Auch im nächsten Jahr will er sich an dem Projekt beteiligen.